Redebeitrag: Begrüßung zur 1. Kundgebung

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Stephan Fischer begrüßte in Waren (Müritz), Neuer Markt, 1. Februar 2024 um 17 Uhr die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Kundgebung. Wir drucken hier das Manuskript ab.

„Guten Abend, liebe Warenerinnen und liebe Warener, guten Abend liebe Gäste.

Die Demokratie in unserer Stadt und in unserem Land lebt von demokratisch gesinnten und demokratisch handelnden Menschen. Sie braucht dabei ein stabiles Fundament – die Grundlagen und Voraussetzungen, die sie selbst nicht erschaffen kann. 

Eine Grundlage demokratischen Handelns ist der Willen zum Dialog samt wirklicher Gesprächsbereitschaft. Auch dafür soll dieser 1. Februar auf dem Neuen Markt in Waren stehen. 

Doch so ein Dialog, zumal wie hier öffentlich, gelingt nicht einfach so. Damit Menschen offen und wahrhaftig sprechen können, dürfen sie keine Angst haben. Und so ist mein ehrlicher Dank an die eingesetzten Polizistinnen und Polizisten auch  zwiespältig. Danke, dass sie da sind. Schlimm, dass das nötig ist.

Aber Angstfreiheit hat noch eine weitere Dimension. Man kann nicht gestalten mit Angst. Hören und lesen Sie einfach mal genauer, wer ihnen vor allen Angst machen will, ständig Katastrophenszenarien an die Wand malt. Angst ist kein guter Ratgeber, heißt es. Und vor allem als Mittel der Politik auch nie ein gut gemeinter. 

Wurzeln gelebter Demokratie können religiös sein. Oder humanistisch oder beides. Wichtig ist, dass aus ihnen die stabilen Fundamente  unseres Zusammenlebens entstehen und es bleiben. Die Würde des Menschen ist unantastbar. Menschenrechte gelten überall und für jede und jeden. Man sortiert Menschen nicht nach Nützlichkeit. In einer Demokratie sind andere Demokraten politische Gegner – keine Feinde. Es sei denn, man will etwas anderes und sieht sich als Alternative für die Demokratie an.

Wer Angst schüren will und gegen politisch Andersdenkende vor allem mit Häme und Verächtlichmachung vorgeht – dem darf man Dialogbereitschaft auch absprechen. Die Häme reicht vielleicht, um hasserfüllte Kommentare zu provozieren. Verächtlich hingespuckte Worte reichen vielleicht für eine schnelle, meist schlechte Pointe auf Twitter oder anderen sogenannten sozialen Medien, die doch oft  das Gegenteil befördern – menschenfeindliches unsoziales Verhalten. 

Aber mit der oft mühsamen, manchmal auch quälend zähen Gestaltung in unserer Stadt und in unserer Gesellschaft hat das nichts zu  tun. Und trägt auch nichts konstruktives dazu bei. Von Plänen zur millionenfachen Vertreibung unserer Mitbürger muss man da gar nicht anfangen zu reden. 

Wenn sie die Fundamente unserer Demokratie teilen – dann sprechen Sie miteinander. Hier, in echt und nicht nur online. Schön, dass sie heute hier sind.“ 


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